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Verabschiedung Doris Augsten und Dr. Peter Binstadt
Emotionale Verabschiedung von Doris Augsten und Dr. Peter Binstadt in den Ruhestand
Der 15. Juli 2021 war der Tag der Verabschiedungen in der Kerschensteinerschule. Nach 37 Jahren im Schuldienst wurde um 13 Uhr zunächst Studiendirektorin Doris Augsten (Abteilungsleiterin FOS, BG, BS, EFS und InteA) im Rahmen einer feierlichen Urkundenübergabe in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Lila ist nicht violett
Mit einer launigen Rede erinnerte Schulleiter Dr. Peter Binstadt daran, dass Doris Augsten ihm einst den Unterschied zwischen den Farben Lila und Violett erklärt habe (siehe offener Brief zur Verabschiedung). Verbunden habe sie beide aber nicht nur das gemeinsame Fach Mathematik; auch Augstens Gestaltungskompetenzen hätten ihn stets fasziniert. Anschließend bedankten sich Sabine Rückeshäuser im Namen des Schulleitungsteams, Sven Mey für die Abteilung und Thomas Jacobs für den Personalrat bei Frau Augsten. Ihre wirklich guten Ideen hätten andere oft weitergebracht. Oft genug sei Augsten der Fels in der Brandung gewesen. Die Abteilungsleiterin wurde zudem als eine Person gewürdigt, für die die Belange der Schülerinnen und Schüler stets im Vordergrund gestanden hätten.
Ihr Markenzeichen sind Lösungen aller Art gewesen – von kreativ bis elegant.“
Zum Schluss bedankte sich Frau Augsten beim gesamten Kollegium für die große Unterstützung während der gemeinsamen Jahre, von denen sie keinen Tag bereut habe.
Positive Einstellung zu den Menschen
Eine Stunde später stand dann die Verabschiedung des Schulleiters selbst auf dem Programm. Andrea Männle vom Staatlichen Schulamt überreichte die Ruhestandsurkunde und schilderte den Schulleiter als Teamworker, der einst mit einer Werkzeugmacherlehre begonnen habe und während seiner gesamten Laufbahn immer offen für Neues gewesen sei. Seine positive Einstellung zu den Menschen habe er sich bis zum Schluss bewahrt, so Männle.
Für das Kollegium sprach Abteilungsleiter Joachim Strifler, der Dr. Binstadt ein Lernfeldzeugnis ausstellte, das der Schulleiter in allen vier Lernfeldern (Leitung von Arbeitsgruppen unter dem Aspekt Umgang mit Widerständen sowie Unterrichtsentwicklung nach Kriterien und Indikatoren für guten Unterricht / Ein positives, realistisches Bild in der Öffentlichkeit vermitteln / Grundlagen der Kommunikation als auch Grundlagen im wertschätzenden Umgang mit Mitgliedern der Schulgemeinde in beruflichen Situationen mit dem Schwerpunkt Konfliktfähigkeit unter Einbeziehung von Perspektiven menschlichen Handelns / Bereitschaft, in Abhängigkeit von Schulsituation und Schulentwicklung auch andere Leitungsaufgaben oder Zuständigkeiten zu übernehmen, hier speziell: Förderung von Teamstrukturen) bestanden habe.
Auch Strifler betonte, dass es das Menschliche war, das den Schulleiter in besonderer Weise ausgemacht habe:
Die immer offene Tür, die Wertschätzung für die Arbeit der vielen Kollegen und Kolleginnen, der respektvolle Umgang mit allen, vom Schüler bis zu den Schulamtsleitungen.“
Diesen Geist der Verständigung werde Dr. Binstadt an der Kerschensteinerschule hinterlassen, darin sei sich das Kollegium einig.
Was die Welt am Laufen hält
Oberstudiendirektor Dr. Binstadt bedankte sich bei den Anwesenden mit einem kurzen philosophischen Exkurs. „Wir wollen immer wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Der Weg zu dieser Erkenntnis endet in Goethes Faust – wir wissen das – als Drama“, so der Schulleiter. „Die Physiker können uns immerhin schon sagen, was die Materie zusammenhält. Gläubige argumentieren, dass es Gott ist, der die Welt umfasst und damit zusammenhält. Und Liebende sagen vermutlich, dass es ihnen egal ist – denn sie wissen, was sie zusammenhält.“
Er selbst wisse nicht, was die Welt im Innersten zusammenhalte; aber er sei sich sicher zu wissen, was die Welt am Laufen halte: die Zeit. Stets habe er während seiner Laufbahn neue Herausforderungen gesucht, denn Routinen machten die Zeit lang.
„Schon wieder geht ein Schuljahr zu Ende, und wie schnell war für mich der baldige Ruhestand gekommen. Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht – die subjektiv empfunden Zeit und die physikalische, objektive Zeit bewegen sich zu meinen Ungunsten immer weiter auseinander. Wie kurz empfinde ich jetzt ein Schuljahr! Es ist nie genug Zeit, um Ihnen im Laufe des Schuljahres persönlich zu sagen, wie gut Sie Ihre Arbeit an der Schule machen. Es ist nie genug Zeit, unserer Schulaufsicht zu sagen, wie wichtig Ihre Unterstützung für die Schularbeit ist“, so Dr. Binstadt.
Ausdrücklich dankte er den Anwesenden noch einmal für die fast 13 Jahre währende Zusammenarbeit, in der es immer sein oberstes Bestreben gewesen sei, dass das Kollegium gut arbeiten konnte. Bei einem Sektempfang im Schulhof mit Livemusik wurde anschließend mit dem gesamten Kollegium weitergefeiert.
Bildnachweis: Kerschensteinerschule Wiesbaden