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Mit Erasmus+ ins rumänische Siebenbürgen

Die Kirche von Martinsdorf  – Auferstehung durch fachgerechte Handwerkskunst

Martinsdorf liegt im rumänischen Siebenbürgen und heißt heute Metis. Seit 2014 ist die Kirche in Mardisch und der Pfarrhof von Metis immer wieder Ziel deutscher Handwerker und Azubis. In diesem Jahr unter anderem von Adriana Branca, Schülerin an der KSS und Auszubildende im letzten Ausbildungsjahr im Ausbildungsberuf Maler/-in und Lackierer/-in.

Religion, Kirche und Gottesdienstbesuch waren im Rumänien des Diktators Nicolae Ceaușescu im besten Falle verpönt, im schlimmsten Falle Grund für unangenehme Gespräche mit der Geheimpolizei Securitate. Gläubigen im ganzen Land führte die Diktatur vor, was sie von ihrem Kirchgang hielt, indem sie Gotteshäuser abreißen ließ. Vereinzelt wurden die Kirchen innen flächendeckend himmelblau übermalt. So verschwanden Skulpturen, Stuck, Säulen und Kapitelle unter blauer Tünche.

Der Verein Handwerkerschule Martinsdorf/Siebenbürgen e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kirche und den Pfarrhof wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Zimmerer, Elektriker, Spengler, Dachdecker und Maler arbeiten dabei Hand in Hand. Jedes Jahr haben Auszubildende aus Deutschland die Möglichkeit, für knapp zwei Wochen Teil der Restaurierungsarbeiten zu sein. Ende Oktober / Anfang November 2021 war Adriana Branca in Martinsdorf.

„In dieser Zeit haben wir uns vor allem um die Beschichtung verschiedener Oberflächen gekümmert, wie z.B. die Überarbeitung der Holzfenster. Hier musste auf das vorgestrichene Holz neue Farbe aufgebracht werden.“

erläutert Adriana. Ein Vorteil bei der Restaurierung historischer Gebäude liegt in den Erfahrungen, die die Auszubildenden in der Verwendung traditioneller Materialien machen können. Dazu Adriana Branca:

„Wir haben viel mit Farben auf Leinöl-Basis gearbeitet, aber auch Kalkfarben selbst angerührt oder Hartwachs-Siegel verwendet.“

Für die Auszubildenden sowie die anwesenden Meister eine anstrengende und teilweise mühsame Arbeit. Nichtsdestotrotz können so in kurzer Zeit vielfältige Erfahrungen gesammelt werden, denn restaurierungsbedürftig sind alle Teile der Kirche: ob Wände, Böden, Fenster oder das Dach. Adriana hat den Weg nach Rumänien selbst initiiert und über das Programm Erasmus+ der Europäischen Union finanziert und organisiert. Hier gibt es entsprechende Stipendien für Projekte, wie das Projekt Kirchenburg Martinsdorf. Auszubildende wie Adriana Branca werden somit auch in den nächsten Jahren einen Beitrag dazu leisten können, die Kirche in Mardisch und das Pfarrhaus in Martinsdorf wiederherzustellen.

Nachdem Adriana ihren Aufenthalt rekapituliert hat, würde sie „die herausfordernden Erfahrungen die ich in Rumänien mitnehmen durfte nicht missen wollen.“ Sie empfehle anderen Auszubildenden die Teilnahme am Projekt Martinsdorf.

Hier geht’s zum Projekt:
https://www.handwerkerschule.eu/index.html

Hier geht’s zum Programm Erasmus+:
https://www.erasmusplus.de/erasmus/berufsbildung

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